Die Berge hatten es dem Bauherrn und seiner Familie schon lange angetan. Wie es wohl wäre, in einer alpinen Idylle wie dem Engadin zu wohnen? Gefragt, getan. Um das hiesige Leben zu testen, erwarb der Bauherr ein kleines baufälliges Häuschen in St. Moritz, am Ufer des Inn.
Für die Umgestaltung präsentierte sich vor allem eine Prämisse: viel Raum zu schaffen auf kleiner Fläche. Klingt herausfordernd? War es auch, galt es doch, aus drei Apartments ein Wohnhaus für eine siebenköpfige Familie zu zaubern. Wände wichen und im ganzen Haus räumt maßgefertigtes Mobiliar der Raumfläche erfinderisch Vorrang ein: Hochbetten, Einbauschränke, die für Studio C typischen abgeschrägten Türrahmen unter Dachschrägen, von der Decke hängende Kleiderstangen und ebenso schlichte wie hochwertige Klappmöbel bilden ein harmonisches Ensemble.
Wie es wohl wäre, in einer alpinen Idylle wie dem Engadin zu wohnen?
Und wie gefällt es dem Bauherrn? Es ist klein, aber fein, freut er sich. Oder auf gut Schweizerisch: Herzig. Zudem zentral gelegen und doch dank des Flusses als natürliche Grenze fern vom Trubel. «Meine Hundehütte», nennt er sein Engadiner Häuschen ebenso scherzhaft wie liebevoll, und wer die Chesa al Spelm vom anderen Flussufer betrachtet, weiss sofort, warum: Zu seiner Rechten ragt ein herrschaftliches Chalets empor und degradiert sämtliche Nebengebäude zum Fußvolk. Die Chesa al Spelm aber scheint es dem würdevollen Nachbarn nicht zu verübeln und strahlt mit seiner hellen Fichtenholzverkleidung zufriedenes Selbstbewusstsein aus. Das spürte auch die Familie: Das Ambiente strahlt wohnliche Gemütlichkeit aus, die die geringe Raumkapazität vergessen lässt. Zwar kam es mit fünf Teenagern, die sich mit Zweibettzimmern begnügen müssen und auch mal ungestüm durch das Haus toben, zum ein oder anderen Malheur – aber was wäre ein Zuhause ohne Trubel? Nur ein Haus.